Symphonische Blasmusik

Mystische Geschichten aus längst vergangenen Tagen, gesammelt von The Royal Band of the Belgian Air Force

Matty Cilissen hat interessante Storys gesammelt.

Symphonische Blasmusik
Tierolff for Band #36: The Light Stone, Royal Band of the Belgian Air Force, Dirigent Cilissen, Matty

Mystische Geschichten aus längst vergangenen Tagen erzählt Dirigent Matty Cilissen mit seinem Orchester “The Royal Band of the Belgian Air Force“. Interessant ist, dass auf dieser CD aus Belgien doch einige Komponisten aus Österreich zu finden sind. So hat mit “The Light Stone” der Österreicher Daniel Muck eine Geschichte über die Burg Liechtenstein beigetragen, die die historische Geschichte dieser Burg beleuchtet. Musikalisch wird zunächst die Struktur dieser mächtigen Burg als eine renaissanceähnliche Kapelle beschrieben. Langsam aber sicher entwickelt sich das Werk zu einem vollen, bereicherten Klang, der die Perfektion dieses Gebäudes zeigt. Nach einiger Zeit beginnen die osmanischen Truppen, die österreichischen Linien anzugreifen. Nicht nur die “helle Steinburg” wurde schwer beschädigt, auch viele Menschen müssen diese lange Zeit des Schreckens ertragen, in der Plünderung, Raub und Tod an der Tagesordnung sind.

Thomas Asanger und Fritz Neuböck, zwei weitere Österreicher, stellten mit der Sage über die Dolomitenkrone (The Corwn of the Dolomites) und der Geschichte über den Traunfall (Where the River Falls) ihre Beiträge zur Verfügung. “Die Krone der Dolomiten” gilt als die bedeutendste Legende Osttirols in Österreich und erzählt von dem freundlichen und umsichtigen Dolomitenkönig, der von dem bösen Troll und seinen Anhängern gestürzt werden soll. Mit groben Slogans, gekürzten Inhalten und populistischen Forderungen wird die Stimmung gegen den wohlwollenden König geschaffen. Diese Legende hat eine wichtige Botschaft für uns: populistische Ansichten gut zu hinterfragen und auf die Seite derer zu treten, die sich ehrlich für das Wohlergehen der Menschen einsetzen, aber auf laute Meinungsäußerungen verzichten und ihre Anliegen eher bescheiden und vorsichtig formulieren.

Der Fallkanal am Traunfall war damals eine technische Meisterleistung, der die Schifffahrt an der Traun erleichterte. Er hatte eine Länge von 396,5 m und eine wechselnde Breite von durchschnittlich 6,1 m. Die Durchfahrt durch diese Floßgasse dauerte 54 Sekunden und war mit den damaligen Mitteln sehr riskant. Die Gemeinde “Roitham am Traunfall” liegt im Herzen Oberösterreichs, direkt an diesem schönen Fluss. Der Wasserfall (Traunfall) und die spätgotische Kirche mit ihren erstmals erwähnten Dokumenten aus dem Jahr 1350 bilden das Herzstück der Komposition “Where the River Falls” von Fritz Neuböck.

Um den internationalen Charakter der CD herauszustreichen, findet man natürlich auch Werke internationaler Komponisten. Der Belgier Benoit Chantry erzählt die Story über Stonehenge (Circle of Stones), wo vor über 4000 Jahren Menschen riesige kreisförmige Steinstrukturen bauten, die heute noch faszinieren und den Wissenschaftlern viele Rätsel aufgeben. Diese Komposition, die mit einem majestätischen, von der Kelten inspirierten Thema beginnt, veranschaulicht sowohl die lange Pilgerbewegung, die Arbeit an den Steinen, die Architektur des Ortes und das Geheimnis, das in Stonehenge herrscht. Ein langsames Thema, wie ein Gebet, erinnert dann an den wahrscheinlich heiligen Charakter des Ortes. Das Werk endet mit dem Ritual der Sommersonnenwende: Von der Innenseite des Steinkreises aus konnte man die Sonne nach Nordosten aufsteigen sehen, knapp über einem außen aufgestellten Stein.

Einen sehr kurzen, aber effektvollen Auftritt hat der in Singapur geborene Komponist Benjamin Yeo: 1’10” dauert seine sinfomische Fanfare “Quintillusion!“, die er für das Asian Bands Exchange Concert in Senzoku, Japan (2013) geschrieben hat. Dem Gegenüber stellt sich Thomas Asanger mit seinem Stück “Festival Sounds“, das 2017 anlässlich des 70-jährigen Bestehens vom Landespolizeiorchester Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegeben und am 4. Mai 2018 unter der Leitung von Chefdirigent Christof Koert uraufgeführt wurde.

In “A Taste Of Ireland” nimmt uns der Arrangeur Johan Nijs mit auf eine fantastische Reise durch die Schönheit und Vielfalt Irlands. Dieses frische Arrangement beinhaltet die folgenden traditionellen Volkslieder: The Galway Piper; Believe me if Those endearing Young Charms; Bunker Hill; The Irish Washerwoman;

Concerto Con Due Trombe” ist ein Konzert für 2 Trompeten, Streicher und Cembalo, ist ursprünglich in D-Dur und wird auf Piccolotrompeten gespielt. Fritz Neuböck wählte in seiner Transkription die Tonart B-Dur, mit der das Werk auf “normalen B-Trompeten” gespielt werden kann. Der Einsatz eines Cembalos ist ad lib. möglich, aber sicherlich nicht zwingend erforderlich.

Dann gibt es noch das schöne Stück des Freddie Mercury: Love of my Life (Bearbeitung Rob Balfoort); “Siciliano” von Johann Sebastian Bach (Bearbeitung Willy Hautfast); “Charisma” von Louis van Dijk in der Bearbeitung von Frank van der Poel; Ivo Kouwenhoven bearbeitete die romatische Ballade “A Chloris” von Reynaldo Hahn; alles in allem eine runde Sache.

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